Der neue Hofstaat 2023:

Das Königs-und Liesl-Schießen 2023 mit Martin-Klier-Gedächtnisschießen

Autor: Dr. Günter Gilch
Bilderquelle: Vereinsmitglieder

Viele Plätze waren nicht mehr frei im Du-Moulin-Eckart-Schützenheim, als am 9. Juli 2023 um 17.00 Uhr die Siegerehrung zum Königs- und Lieslschießen und gleichzeitig zum Martin-Klier-Gedächtnisschießen auf dem Programm stand. Der Beginn war zwar etwas holperig: Der erste Schützenmeister Achim Schallmoser, ohne den wir aus mehreren Gründen die Königsproklamation unmöglich vornehmen konnten, hatte sich einen späteren Beginn notiert und wurde sozusagen nachgefordert, als sein Fehlen bemerkt wurde. Dann ging es aber flott zur Sache, denn alle waren gespannt, wie´s diesmal wohl ausgegangen sein könnte.

Rudi Krippner nahm die Siegerehrung vor und steigerte die Spannung mit seiner geraunten Ankündigung, daß er heuer etwas verkünden könne, was in der über 130-jährigen Vereinsgeschichte noch nie vorgekommen sei. Um die Leser nicht zu sehr auf die Folter zu spannen, bringe ich hier gleich eine Tabelle mit dem Ergebnis:

 Würdenträger2023
SchützenkönigAchim Schallmoser
Erster RitterHans Brunner
Zweiter RitterRudolf Krippner
SchützenlieslKathrin Schallmoser
Erste DameSandra Schuchardt-Reinhold
Zweite DameKatja Süß
JungschützenkönigBenedikt Kirschenbauer
JungschützendameSelina Kirschenbauer
JungschützenritterMaximilian Wagner
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Mit Proklamation der Schützenliesl war das Geheimnis dann gelüftet: Noch nie kam ein Ehepaar zu Königs- und Lieslwürden! Da hatten sich die beiden also einen schönen gemeinsamen Thron erobert, und wir gönnen unseren beiden hervorragenden Schützen natürlich die gemeinsame Würde von Herzen.

Aus dem Hause Schallmoser kamen diesmal aber nicht nur gute Schießergebnisse, sondern auch ein absolut royaler Krautsalat, über den vermutlich selbst Charles der Dritte in Entzücken geraten wäre, wenn er zu unserer Königsproklamation gekommen wäre, und von dem ich glücklicherweise noch einen kleinen Rest als Wegzehrung mit nach Hause nehmen konnte. Dazu weiter unten aber mehr.

Das Dekorieren mit den königlichen Ketten lief nicht ganz glatt: König Achim büßte beim Versuch des Umhängens ein weiteres Haar ein, die Nadeln der Ansteckorden wollten entweder nicht aufgehen oder waren sehr mühsam zu platzieren. Es wurde von mehreren scharfsinnigen Beobachtern der Ehrung festgestellt, daß Rudi  bei der Liesl und ihren Damen besonders viel Mühe hatte, mit Abstand am längsten brauchte er allerdings bei Selina. Lobend zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, daß dank Rudi´s Vorsicht diesmal kein Blut floß.

Bei der heurigen Königs- und Lieslrunde fällt auf, daß eine Reihe neuer Namen auftauchen, was uns zeigt, daß die vielen neuen Mitglieder, die unser Verein in den letzten Jahren dazugewonnen hat, ihren Weg in die Mitte und zu den Traditionen des Vereins gefunden haben. Darauf kann der ganze Verein, allen voran die Vorstandschaft, mit Recht stolz sein.

Apropos Traditionen: Martin Klier, der Vater unseres dritten Schützenmeisters Alexander Klier, verstarb vor 10 Jahren plötzlich und unerwartet in jungem Alter, und es war Alexander ein Anliegen, an seinen Vater zu erinnern und für ihn ein Gedächtnisschießen auszurichten. Etwas Besonderes waren auch die Zielregeln: Mit einem einzigen KK-Schuß war ein 2013-Teiler zu erreichen oder diesem nahezukommen, als Andenken an das Sterbejahr.

Rudi Krippner würdigte in einer erinnernden Laudatio die zahlreichen Aktivitäten und Verdienste von Martin Klier um unseren Verein und brachte unseren verstorbenen Schützenbruder der versammelten Schützengemeinde, von denen viele den Geehrten nicht aktiv erlebt hatten, als Mensch und sehr engagierte Persönlichkeit nahe. Das war für alle, die Martin Klier kannten, sicher ein anrührender Moment und führte uns allen, ob bewußt oder unbewußt, den Wert von Traditionen im persönlichen Bereich vor Augen: Das Erinnern an einen wenn auch nur zeitweiligen Begleiter des eigenen Lebensweges führte mir persönlich die Endlichkeit von allem, was wir als Menschen tun, vor Augen und gleichzeitig gab es mir ein Gefühl von Vertrautheit und Geborgenheit in der Gemeinschaft, daß andere Menschen bereit sind, sich an einen der ihren zu erinnern.

Alexander Klier dankte zunächst allen, die zu dem reichhaltigen kalt-warmen Buffet beigetragen hatten und erwähnte in diesem Zusammenhang auch seine Mutter, die es sich nicht nehmen hatte lassen, sich an dieser sehr persönlichen Aktion zu beteiligen. Danach nahm er die Siegerehrung für das Gedächtnisschießen vor, und alle Gewinner konnten sich auf dem Gabentisch einen Preis nach ihrem Geschmack aussuchen, wobei Achim Schallmoser einen liebevoll dekorierten Schneiderpreis gestiftet hatte und es sich als neuer König nicht nehmen ließ, die Getränke für alle Anwesenden zu übernehmen.

Hier auch wieder in Tabellenform das Ergebnis des Schießens:

Martin-Klier-Gedächtnisschießen 2023   
Rudolf Krippner21 Teiler
Michael Trapp89 Teiler
Christa Mauritz120 Teiler
Benedikt Kirschenbauer121 Teiler
Rudolf Bronold145 Teiler
Karolina Pickl249 Teiler
Max Rauschert259 Teiler
Renate Habl-Kiesl291 Teiler
Reinhard Spickenreuther352 Teiler
Josef Süß377 Teiler
Günther ScharfSchneiderpreis
Gewinner des Martin Klier Gedächtnisschießen

Danach waren noch Fototermine für die beiden Siegergruppen mit Blinzeln gegen die untergehende Abendsonne vor dem Schützenheim zu absolvieren; das Ergebnis könnt Ihr hier bewundern.

Nach dem erfolgreichen Abschluß aller Vereinsregularien ging´s dann zum Wesentlichen, dem was Leib und Seele zusammenhält: Es gab eine große Auswahl an verschiedenen Salaten zu Braten und Spanferkel mit Knödeln und einer vortrefflichen Soße. Nach dem Motto „Wer nicht satt wird, ist selber schuld“ wurde fleißig nachgefaßt und danach war natürlich noch nicht Schluß, denn es wurde an mehreren Tischen noch fleißig nachbereitet und diskutiert, so ähnlich wie bei Asterix und Obelix, wenn sie von einem Abenteuer wieder in ihr kleines Dorf zwischen den Römerlagern Babaorum, Laudanum und Aquarium zurückkehren. Allerdings mußten wir nicht zum Äußersten schreiten und einen Troubadix am Nußbaum vor dem Schützenheim festbinden:  Singen wollte keiner. Aber vielleicht kommt ja beim nächsten Mal einer auf die Idee😉


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