Am 30.8.24 war es soweit: Das Freundschaftsschießen mit den Gästen aus Schliersee nahm seinen geplanten Lauf. Eingefädelt wurde das Ganze durch Achim, der bei der „Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft Schliersee“ seit langen Jahren Mitglied ist, wie übrigens auch schon sein Vater.

Der Verein geht mit seinen Vorläufern auf das Jahr 1852 zurück, ist also ein wenig älter als unsere Schützengesellschaft. Für Interessierte siehe http://www.fsg-schliersee.de/

Der Verein verfügt über 17 Luftgewehr- und 3 25-m-Stände, auf denen Klein- und Großkaliber sowie Vorderlader geschossen wird. Ein wichtiges Standbein ist das Gästeschießen, das von Juni bis in den September einmal wöchentlich angeboten und von den Touristen in der Region fleißig genutzt wird. Ansonsten gibt´s ähnliche Themen wie bei uns: Nachwuchs, Begeisterung für Vorstandsämter, Behörden….! Einen Unterschied habe ich im Gespräch herausgehört: Das Schützenheim ist bewirtschaftet, und das macht natürlich für Gäste schon was her, wenn nach dem Schießen Brotzeit oder Pizza locken!

Nun waren sie also da 🙂

Toni Friesenegger, Karin Brandl, Margaret Papadakis, Ludwig Bauer und Thomas Allkofer. Angereist waren sie schon am Vortag, damit es mit dem Termin um 14.00 Uhr nicht zu knapp würde. Logiert wurde zum Teil im Camper, zum Teil im Cafe Weigl.

Vorbereitungen:

Auch bei uns waren die Vorbereitungen schon einige Zeit am Laufen, denn mit der Ankündigung eines Besuchs auf einer Vorstandssitzung war es natürlich nicht getan. Die Bewirtung war recht urig mit einem am Spieß gegrillten Wildschwein angedacht, allerdings hat sich das Wildschwein nicht an unsere Beschlüsse aus der Vorstandssitzung gehalten; es wollte einfach nicht vor den Lauf.

So hat Georg Irlbacher kurzentschlossen in seiner Not ein alternatives Ziel gewählt: Ein stattlicher Hirsch, erkennbar an seinem riesigen Geweih, hat die Vertretung für das Wildschwein übernommen. Sein Geweih hing nun sehr dekorativ am Treppengeländer zum LG-Stand und hat reihenweise bewundernde Blicke erhascht.

Da Hirsch kein guter Kandidat zum Grillen am Spieß ist, wurde er zu einem hervorragenden Hirschgoulasch verarbeitet, und zwar in mehreren Haushalten nach dem gleichen Rezept, da natürlich keiner von uns ausgerüstet ist, 30 Kilo Hirsch in einer Portion zu verarbeiten. Also wurde in den Haushalten von Kathrin Schallmoser, Erika Klier, Lydia Wagner, Karolina Pickl und Christa Mauritz fleißig gebrutzelt, gewürzt, gerührt und eingefroren.

Dann sollte natürlich auch unser Schützengelände gut aussehen, sprich gemäht und gejätet sein, wenn die Gäste kommen. Am Mähen waren Josef Schmauß, Achim und Rado beteiligt, die Jät- und Aufräumarbeiten haben Renate, Christa und Karolina erledigt. Als dann am Samstag die Gäste kamen, war das Schützenheim außen geschnitten und innen blitzblank geputzt. Vielen Dank an alle Beteiligten!

Start!

Um 14.00 Uhr ging´s also los: Registrieren, Scheibenausgabe, Getränke, Kaffee und Kuchen, parallel dazu auftauen und Knödel kochen. Das Schießen fand am 25-m-Stand unter Leitung von Manfred Wagner statt; Standaufsichten waren Albert Fink, Hans Brunner, Wolfgang Keil, Michael Reinhold. Geschossen wurde mit KK auf Luftgewehrscheiben, was auch mit Zielfernrohr nicht ganz ohne ist. 49 Schützen waren anwesend, laut Rudi Krippner sollte es aber keine Primzahl sein. Und so sprang noch Sandra Reinhold ein, obwohl sie gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war. Am Ende waren es 50 Starts von 39 Wild- und 11 Jagdschützen, die Primzahl war weg und Rudi war zufrieden. Die Auswertung lag in den Händen von Rudi Bronold und Reinhard Spickenreuther. Auch dieser Beitrag ist nicht zu unterschätzen, denn am Ende des Schießens sollte alles fertig sein.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Die Siegerehrung wurde routiniert von Rudi Krippner vorgenommen. Es gab eine Reihe von Sachpreisen zu gewinnen, und zwar wurden jeweils die Plätze 1-10 bei den Ringen und bei den Teilern belohnt. Es fanden Bierkästen, 6-Packs, diverse Spirituosen, Rotwein, Eisenbarthelixier, eine Hirschstatue, Brotzeitbeutel und Taschenmesser neue und stolze Besitzer.

Das Wettschießen zeigte insgesamt ein ausgewogenes Ergebnis, denn in der Einzelwertung konnten die Jagdschützen die ersten Plätze belegen, während die Wildschützen den Mannschaftssieg errangen.

Siegerehrung nach Ringen (Einzelwertung)

Siegerehrung nach Teilern (Einzelwertung)

Siegerehrung nach Mannschaften

Geste des Dankes

Die Abordnung aus Schliersee hat sich nach Achim´s Ansprache zu Wort gemeldet, ihrer Freude über die Einladung Ausdruck verliehen und eine Gegeneinladung ausgesprochen. Mit einer Geste des Dankes hat Toni Friesenegger, deren 2. Schützenmeister, unserem sonst nicht auf den Mund gefallenen Achim die Sprache verschlagen: Er hatte nämlich eine handgemalte Schützenscheibe als Gastgeschenk mitgebracht, auf der das Geweih des von Georg Irlbacher erlegten Hirsches fast 1 zu 1 abgebildet war. Da sage noch einer, es gäbe keine Zufälle! Sie wird einen ehrenvollen Platz in unserem Schützenheim bekommen.

Appetitanregender Duft…

Mittlerweile war ein ausgesprochen appetitanregender Duft durch unseren Gastraum gezogen, und so konnte um 18.00 dem nun schon wiederholt erwähnten Hirsch nähergetreten werden. Das wurde auch ausgiebig getan, und man konnte sehr viele beim Nachfassen beobachten, denn der Tag war anstrengend und der Hirsch gut, um nicht zu sagen köstlich. Danach ging´s in kleinen Gruppen bei einem der zwei Bierchen oder sonstigen Getränken an vielen Tischen noch weiter, eine größere Gruppe hat sich auf der Terrasse die etwas kühlere Abendluft um die Nase wehen lassen, und so klang unser erstes Freundschaftsschießen mit den Schlierseeern sehr gesellig in angenehmer Runde aus.

Unser nächstes größeres Event:

Das Oktoberfestschießen, siehe Homepage. Es wird auf jeden Fall wieder was Leckeres bei der Siegerehrung geben, auch wenn ich für die Wiederholung des Hirschtricks an dieser Stelle keine Garantie abgeben kann!

Autor: Dr. Günter Gilch / Fotos: Rudolf Bronold