Titelbild "Das digitale Auge"

Die digitalen Augen…

Autor: Rudolf Bronold

Baustellen, im positiven Sinne, gibt es derzeit viele im Schützenhaus. Eine kleine davon möchten wir euch heute vorstellen. Jeder der den 50 oder 100 Meter Stand besucht, kennt das Problem… Um eine visuelle Trefferanzeige zu bekommen, muss die Seilzuganlage bemüht werden. Das kann schonmal dauern und die Laufzeit summiert sich gerne an einem Schießabend hoch. Sicherlich, es gibt als Alternative optische Spektive, nur haben diese auf eine Entfernung von 100 Metern schon ihre Probleme und müssen immer an das Auge des Betrachters angepasst werden. Eine unnötige fummelige und zeitraubende Arbeit wie wir finden!

Modernisierung der Trefferanzeige

Abhilfe sollen deswegen künftig „digitale Augen“, mit entsprechender digitaler Anzeige schaffen. Eine Trefferanzeige ist damit in Echtzeit möglich und die Laufzeit der Seilzuganlage entfällt. Das ist ein Mehrwert für unsere Schießstandnutzer. Wartezeiten werden reduziert und die Schießanlagen können effektiver genutzt werden.

Im Rahmen einer Evaluierung haben wir uns für das Kamerasystem „E-Spektiv“ der Firma Schmidtsoft entschieden. Diese Lösung entsprach aus Sicht des Kosten- und Nutzungsfaktors unseren Anforderungen für eine Modernisierung der Trefferanzeige.

Kurz zur Technik

Ausgestattet mit einem 10 Zoll Tablet pro Schießstand, kann über eine WLAN-Verbindung direkt mit der zugehörigen Kamera kommuniziert und die Treffer auf dem Tablet angezeigt werden. Eine Nutzung über das eigene Smartphone oder Tablet ist optional möglich.

Hierzu ist die App für Android oder Apple Geräte aus dem entsprechenden Store zu laden. In einem weiteren Schritt muss das WLAN der Kameras auf dem eigenen Gerät eingebunden werden. Eine Anleitung hierzu liegt auf den Schießständen auf. Diese beinhaltet auch einen QR-Code für den einfachen Aufruf und Installation der notwendigen App „E-Spektiv“. Das man vom eigenen Trefferbild ein Foto machen kann, eine Zoom-Funktion existiert, soll neben weiteren Möglichkeiten der App nur am Rande erwähnt werden.

Geschützte Technik durch Schwedenstahl

Damit uns niemand aus Versehen die Kameras durch einen Fehlschuss „ausknipst“, hat Georg Irlbacher bereits in der frühen Konzeptionsphase „On the Fly“ einen Bauplan für eine Schutzmaßnahme kreiert. Daraus wurden Schutzhauben aus dem speziellen Hardox® Stahl konzipiert, die die Kameras auf den Schießständen, insbesondere vor Schäden durch einen direkten Treffer schützen.

Für die Anfertigung möchten wir uns besonders bei der Firma Hauser Metall aus Oberviechtach bedanken, die uns die Schutzhauben geschweißt und die dazu notwendigen Metallbearbeitungen kostenfrei durchgeführt hat. Lackiert wurden diese durch unser Vereinsmitglied Georg Irlbacher.

Die Trefferanzeige wird gut angenommen

In mehreren Sessions haben Georg Irlbacher und Rudolf Bronold einen optimalen Standort für die Kameras ermittelt und die komplette Technik implementiert. Seit ca. einer Woche findet ein Probebetrieb auf dem 50 Meter Stand statt. Hierbei ist anzumerken, dass durch die Schützen und Schützinnen die neue Art der digitalen Trefferanzeige sehr positiv angenommen wird.

Die Osterferien wurden genutzt, um auch den 100 Meter Stand betriebsbereit zu machen. Ab dem kommenden Freitag kann auch hier die neue Technik vollumfänglich genutzt werden.

Teamwork & Sponsoring

Es sei noch erwähnt das die Konzeption und Installation der Technik aus dem Kreis der Mitglieder komplett in Eigenleistung erbracht wurde. Eine gute Teamleistung! Danke dafür!

Ein besonderer Dank gilt auch unseren Sponsoren für dieses Projekt. Die Übernahme der Kosten für diese Modernisierungsmaßnahme wurde zu gleichen Teilen durch die Vereinsmitglieder Dr. Günter Gilch (2. Schützenmeister) und Rudolf Bronold getragen. Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich im kleineren 4-stelligen Bereich.

Gerne greife ich den Spruch eines geschätzten Mitglieds auf: „Nicht labern, sondern machen!“! Das haben wir wieder gemacht und bauen nicht nur auf Wiederholungswohltäter… Nachahmer sind durchaus erwünscht! Und die gibt es, da sind wir uns ganz sicher…

Autor: Rudolf Bronold
Bilder: Rudolf Bronold / Georg Irlbacher


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